Durch Erfahrungen und Selbsterkundung im Berufswunsch bestärkt

Julia Lubitz, Studentin an einer Pädagogischen Hochschule (Deutschland)

Erfahrungen im Umgang mit Kindern

Schon vor Beginn meines Studiums habe ich sehr viel mit Kindern und Jugendlichen in verschiedenen Bereichen zusammengearbeitet:

  • Meine Erfahrungen beziehen sich zumeist auf außerschulische Aktivitäten. Kinder und Jugendliche verhalten sich in der Schule jedoch häufig anders. Ein Vergleich ist somit schwierig. Dennoch ist mir durch die Planung und Durchführung von Freizeitunternehmungen bewusst geworden, wie groß die Verantwortung für das jüngere Schulkind ist, abgesehen von rechtlichen Grundlagen, Aufsichtspflicht etc.
  • Bei meinen Lehrkursen für Erste Hilfe habe ich festgestellt, wie unterschiedlich Kinder denken, handeln und fühlen, wenn sie mit bestimmten Situationen oder Lehrinhalten konfrontiert werden. Die Auffassungsgabe und auch die Umsetzung des neu Erlernten ist von Kind zu Kind verschieden. Ich habe z.B. erlebt, dass ein Kind aus meiner DRK-Gruppe die „stabile Seitenlage“ nicht verstand – ein Sachverhalt, der mir logisch und einfach zu verstehen erschien. Mir wurde bewusst, dass es manchmal nicht leicht ist, sich in die Gedankenwelt eines Kindes zu versetzen.

Solche Schwierigkeiten ergeben sich bestimmt auch im Schulunterricht. Ich bin mir also der Anforderungen im Lehrerberuf durchaus bewusst. Aus meinen Erfahrungen mit Kindern und Jugendlichen habe ich aber auch gelernt, dass junge Menschen ein offenes und zumeist glückliches Bild unserer Welt haben. Ihre Begeisterung für neues Wissen und für neue Erfahrungen lassen auch den Lehrenden im Herzen jung bleiben.

Erfahrungen mit meinen Lehrerinnen und Lehrern

Ich studiere im zweiten Semester, bin erst seit einem Jahr aus der Schule raus. Ich habe demnach noch ein sehr genaues Bild von meinen ehemaligen Lehrern. Es gibt Lehrer, an die ich mich gerne erinnere, aber auch solche, die man eher vergessen möchte. Und auch in den Vorlesungen an der Pädagogischen Hochschule erlebe ich unterschiedliche Lehrpersonen. Die einen entsprechen meinen Vorstellungen, andere nicht. Zum Teil liegt es an ihrer Persönlichkeit, aber es liegt auch am Umgang mit den Schülern bzw. Studenten und an den Unterrichtsmethoden. Einseitigkeit wie Frontalunterricht macht das Lernen häufig langweilig und monoton. Diese Erfahrungen fördern mein Interesse, möglichst viele Unterrichtsmethoden zu erlernen.

CCT bestärkte mich in meiner Berufswahl

Auf der Internetseite von CCT-Career Counselling for Teachers konnte ich einiges zu meiner Entscheidung für den Lehrerberuf in Erfahrung bringen. Als ich die Fragebögen beantwortete, ist mir aufgefallen, wie schwierig eine Selbsteinschätzung ist. Im Selbsterkundungsverfahrens zu den pädagogischen Vorerfahrungen wurde mir jedoch bestätigt, dass ich ein realistisches Bild meiner pädagogischen Fähigkeiten habe. Nach der Auswertung der Tests bin ich mir sicher, den richtigen Studiengang gewählt zu haben. Das Ergebnis bestärkt mich in meiner Entscheidung, den schwierigen Weg des Lehrerberufes zu gehen.

Enorme Verantwortung

Der Lehrerberuf erwartet von mir, dass ich Kinder für weiterführende Schulen oder für eine Berufsausbildung vorbereite. Doch dies allein ist weder dem Dienstgeber noch mir genug: Ich sehe mich in meiner späteren Rolle nicht nur als Lehrende von Fachwissen, sondern auch als Vermittlerin von Normen und Werten. Mir ist bewusst, dass nicht immer alles erfolgreich funktionieren wird, sondern dass ich auch in gewissen Situationen scheitern werde. Dazu gehören nicht nur Schüler, die eventuell ein Klassenziel nicht erreichen, oder ein Schulausflug, der aus finanziellen Gründen ausfallen muss. Es gehört auch Fehlverhalten meinerseits dazu. Ich werde nicht immer mit allen Kollegen auskommen, Kinder eventuell falsch einschätzen oder Unterrichtsstunden ungünstig planen. Doch auch diese „Fehler“ – oder besser „Erfahrungen“ – bilden mich als Lehrer weiter: „Aus Fehlern lernt man!“